Den 3. Lauf der WWBT in Aplerbeck adelte ein Hauch von Winter. Über 750 Biker trauten sich bei winterlichen Verhältnissen auf die Strecke.

In der Nacht vorher hatte es doch tatsächlich in Dortmund und Umgebung geschneit. Vor dem Start wurde noch vor Glätte, vor allem auf Holzbrücken gewarnt.
Einige Minuten vor 10 Uhr herrschte schon dichtes Gedränge am Start zur 3. WWBT in 2016. Alle warteten brav auf den ersehnten Startstempel. Nach Erledigung der Anmeldeformalitäten stellte ich mich hinten an.

56km Strecke WWBT in Aplerbeck über Straße, Wald und gefrorenen Boden

Schließlich ging es auf die 56 km Strecke. Zunächst noch vorsichtig über Straße, folgten bald die ersten Steigungen und es ging in den Aplerbecker Wald. Auf den gefrorenen und teilweise verschneiten Wegen fuhr es sich mit den grobstolligen Reifen sehr gut, und ich wurde immer sicherer. Wir streiften Schwerte und kamen auf Wegen entlang der Bahnlinie gut voran. Am Hengsen Stausee ergab sich dann von der Strecke aus ein toller Blick auf den See.

Zurück zur Bahnlinie ging es über offene Landschaft und etliche Holzbrücken. Trotz der Warnung beim Start schaffte ich es doch glatt mich durch einen Fahrfehler auf einer Brücke hinzulegen. Zum Glück hatte ich nur leichte Prellungen an Knie, Hintern und Ellbogen. Die Fahrt konnte ich sofort weiter führen, machte aber kurz darauf einen Fotostopp. Ich blickte durchweg in fröhliche Gesichter. Die Laune schien gut zu sein.

Weiter ging es an der Ruhr entlang. In Hennen erreichten wir schließlich das Stadtgebiet von Iserlohn. In Rheinen wartete dann die erste Kontrolle mit einer Warteschlange und einem besonderen Maskottchen. Unter dem Trikot steckte ein Schneemann.

Auf schneebedecktem Weg dann mein zweiter Sturz

Ich wollte etwas vom rechten Wegrand nach links wechseln und übersah unter dem Schnee eine Längskante. Dieses Mal war die Geschwindigkeit etwas höher, wie auf der Brücke und schon lag ich auf der linken Körperseite. Zum Glück nur wieder Prellungen, wenn diese auch deutlich mehr schmerzten als die auf der rechten Seite vom ersten Sturz. Na ja, manchmal hat man halt Pech. Aber auch hier konnte ich die Fahrt fortsetzen. Wenige Kilometer später dann beim Schalten ein Krachen und eines meiner Schaltröllchen war weg. Zäher, gefrorener Matsch ist halt für die Schaltung nicht das Beste. Das Röllchen und sogar die Schraube fand ich aber wieder. Zu meiner Überraschung hat die Schraube einen Außensechskant. Natürlich haben alle, genau wie ich auch, nur Inbusschlüssel (Innensechskant) dabei. Eine Reparatur vor Ort war also nicht möglich.
Bis zur 2. Kontrolle waren es noch ca. 3 km. Ich improvisierte und bastelte, mangels ausreichender Kettenspannung (ohne die 2. Rolle), einen festen Gang. Leider war der von der Übersetzung so, das ich damit keine grössere Steigung hoch kam. Aber genau die hatte ich vor mir. Also schieben *Grummel*. Bloß nicht aufgeben, halte durch, das sagte ich mir immer wieder selber. Natürlich verlor ich einiges an Zeit, aber an der 2. Kontrolle konnte man mir wirklich helfen. Einer der Männer dort hatte ein Tool mit einer Zange. Vielen Dank für die Hilfe.
Nach erfolgreicher Reparatur holte ich mir meinen 2. Stempel und konnte die Fahrt nun mit ein paar mehr Gängen fortsetzen. Alle Gänge ließen sich leider nicht mehr schalten, da Umwerfer und Schaltwerk mittlerweile teilweise durch zähen, gefrorenen Schlamm blockiert waren.
Aber ich war wieder zuversichtlich das Ziel noch aus eigener Kraft zu erreichen. Auch das Glücksgefühl kehrte zurück. Irgendwie geht es doch immer weiter. Ich genoss die tolle Landschaft, auch wenn sich der Himmel wieder zuzog.

Auf dem Weg zur 3. Kontrolle bekam ich dann Begleitung von einem netten Randonneur-Fahrer aus Aplerbeck

Er fuhr ein Salsa mit Rohloffschaltung, Scheibenbremsen und Rennlenker. Wenn man sich unterhält vergeht die Zeit nochmal so schnell. So erreichten wir die 3. Kontrolle, an der wir fast vorbei gefahren wären. Nach kurzer Stärkung und Überprüfung meines Schaltwerks machten wir uns auf die letzten 12 km zum Ziel. Das erreichten wir schließlich wohlbehalten und meldeten uns erst einmal ab. Noch ein bisschen unterhalten, dann natürlich Kaffee und leckeren Kuchen, das Rad reinigen und ich machte mich auf den Heimweg nach Hörde. Wieder konnte ich eine CTF erfolgreich, wenn auch nicht ohne Hindernisse, abschließen. Aber gerade die Unwägbarkeiten und zu lösenden Probleme machen für mich auch den Reiz einer solchen Veranstaltung aus.

Auch in Aplerbeck wurde von den Ehrenamtlichen wieder viel Herzblut und Engagement in die Veranstaltung gesteckt. Dafür sage ich Danke! Auch die Hilfsbereitschaft auf der Strecke war toll. Auch dafür Danke! Über 750 Biker trauten sich bei winterlichen Verhältnissen auf die Strecke. Dafür von mir Daumen hoch!

Ausblick zur WWBT in Waltrop

Und jetzt freue ich mich schon auf nächsten Sonntag in Waltrop. Dort wartet der 4. Lauf zur WWBT bestimmt wieder mit Überraschungen auf mich. Ich bin gespannt.